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Bei immer mehr Kindern und Jugendlichen in Deutschland wurde in den letzten Jahren eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diagnostiziert. Behandelt werden die Betroffenen in der Regel mit Arzneimitteln aus dem Bereich der Stimulanzien. Das bekannteste und zugleich wohl meist diskutierte ist das Präparat Ritalin. Aber was ist eigentlich so problematisch an dem Medikament, das aus kleinen Zappelphilippen plötzlich eifrige und konzentrierte Schüler machen soll?

In der öffentlichen Meinung hat Ritalin einen sehr zweifelhaften Ruf. Gerne wird plakativ von "Kindern auf Kokain" gesprochen, weil mit einer massiven Überdosierung des Ritalin-Inhaltsstoffs Metylphenidat tatsächlich ähnliche Wirkungen zu erzielen sind. Es wirkt antriebssteigernd und kann hoch- beziehungsweise überdosiert eine überschwängliche Euphorie auslösen, die im negativen Fall aber auch in Angstzustände umschlagen kann.

Dosierung erfolgt durch den Arzt

Solche dramatischen Wirkungen werden beim sachgemäßen Gebrauch und verantwortungsvoller Dosierung durch den Arzt aber natürlich nicht erzielt. Bei AD(H)S-Patienten wird es eingesetzt, um den gestörten Dopamin-Haushalt im Gehirn zu korrigieren. Damit soll die Fähigkeit, sich über einen längeren Zeitraum auf eine Sache zu konzentrieren können, verbessert werden.

Neue Regulierung der Verschreibungspraxis von Ritalin

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Kliniken und Kassen hat jüngst entschieden, dass solche Medikamente künftig nur noch in Ausnahmefällen verschrieben werden sollen. Außerdem sollte, so der G-BA, die Verschreibung in der Regel ein Spezialist für Verhaltenstörungen bei Kindern vornehmen und das Medikament zwischendurch regelmäßig abgesetzt werden, "um Auswirkungen auf das Befinden des Kindes beurteilen zu können", erklärt der G-BA-Vorsitzende Rainer Hess.

Immer mehr Kinder bekommen Ritalin

Der G-BA reagiert damit auf einen Trend, der bereits seit einigen Jahren beobachtet wird. Die Verschreibung von Ritalin boomt enorm. Im August diesen Jahres hat die gesetzliche Krankenkasse KKH-Allianz die Ergebnisse einer internen Auswertung veröffentlicht, wonach sich in nur vier Jahren die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die mit Ritalin oder ähnlichen Arzneimitteln behandelt werden, um über 50 Prozent erhöht habe. Außerdem, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung, würden den einzelnen Kindern auch immer größere Mengen verabreicht. "Es liegt die Vermutung nahe, dass zu viele Kinder mit den Wirkstoffen regelrecht ruhig gestellt werden sollen und dies über immer längere Zeiträume", sorgt sich Gabriela Rojs von der KKH-Allianz angesichts dieser Entwicklung. Außerdem weise der gestiegene Jahresverbrauch pro Kind auf einen allzu sorglosen Umgang mit den Medikamenten hin.

"Einsatz nur nach sorgfältigster Diagnose"

Einen solchen sorglosen Umgang will auch die Diplom Psychologin Cordula Neuhaus nicht. So dürfe die Verschreibung von Ritalin oder vergleichbaren Präparaten niemals auf den Wunsch eines Lehrers oder Betreuers zurückgehen, sonders müsse sich immer aus dem Leidensdruck des Patienten begründen. Trotzdem ist ihr wichtig, das medial so oft verteufelte Medikament aus seiner Schmuddelecke zu befreien. Es seien in der AD(H)S-Therapie beachtliche Erfolge mit dem Einsatz von Stimulanzien wie Ritalin zu erzielen. "Behandelt werden sollte aber nur nach sorgfältigster Diagnose und nur, wenn eine gute und profunde Aufklärung erfolgt ist", macht die Spezialistin auf dem Gebiet der AD(H)S-Therapie deutlich. Gerade wegen der teils stark negativ aufgeladenen öffentlichen Debatte über Ritalin sei es wichtig, auch den jugendlichen Patienten zu erklären, warum sie das Medikament bräuchten und wie es ihnen hilft, damit es nicht zu heftigen Widerständen bei den oft sehr intelligenten Betroffenen käme.

Gezielte Verunsicherung über Nebenwirkungen von Ritalin

Befeuert wird die öffentliche Diskussion über Stimulanzien wie Ritalin immer wieder aus zum Teil sehr dubiosen Richtungen. Vor allem im Internet tun sich einige zunächst recht seriös anmutende Seiten mit einer Totalkritik hervor, die so manche besorgte Eltern verunsichern dürfte. Wenn man bei der Suchmaschine Google nach "Ritalin" sucht, stößt man zum Beispiel auf eine Generalkritik auf der Seite wahrheitssuche.org, die sich durch allerlei zum Teil völlig abstruse Verschwörungstheorien hervortut. Eltern kann man nur raten, genau hinzuschauen, wer da seine Auffassungen online stellt und im Zweifel dem eigenen Arzt beziehungsweise Kinderpsychologen mehr zu vertrauen als dubiosen Quellen aus dem Web.

Medikamentöse Behandlung mit Ritalin kann Suchtproblematik vorbeugen

Anders als vielfach behauptet wird, soll Ritalin die Kinder nicht einfach ruhig stellen. Das wäre mit einem stimulierenden Medikament wie Ritalin auch gar nicht zu erreichen. Statt dessen greift der Ritalin-Wirkstoff derart ins Gehirn ein, dass ein Betroffener weniger schnell ablenkbar ist und sich besser und ausdauernder auf eine einzelne Sache konzentrieren kann. Außerdem sind AD(H)S-Kinder und -Jugendliche deutlich stärker suchtgefährdet als andere Menschen. Sowohl ihre starke Emotionalität als auch die immer wieder erlebten Enttäuschungen machen sie hier anfälliger. Auch hier könne eine frühzeitige medikamentöse Behandlung späteren Suchterkrankungen vorbeugen, wie die Schweizerische Fachgesellschaft für ADHS (SFG adhs) mitteilt. Danach hätten Langzeitbeobachtungen von ADHS-Patienten bis ins Erwachsenenalter hinein gezeigt, "dass Kinder mit ADHS, welche medikamentös behandelt werden, später eine geringere Rate an Abhängigkeitsstörungen haben."

Alternativen zu Ritalin in der ADHS-Therapie

Nicht zuletzt wegen der vielfach äußerst kritischen Betrachtung von Arzneimitteln wie Ritalin, sucht die medizinische Forschung mit Hochdruck nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten. In der klassischen Schulmedizin gelten vor allem erste Feldstudien zum Einsatz hochdosierter Omega 3/6-Fettsäurepräparaten als erfolgversprechend. Außerdem können im Einzelfall Zink- und Magnesiumpräparate sowie bestimmte homöopathische Arzneien die medikamentöse Behandlung ergänzen und unter Umständen zur Verringerung der benötigten Ritalin-Dosis beitragen.
Daneben existieren auch psychotherapeutische und heilpädagogische Therapieansätze wie beispielsweise die Verhaltens- oder die Bewegungstherapie. Sie greifen nicht chemisch in die Informationsübertragung des Gehirns und in dessen Dopaminhaushalt ein. Vielen Eltern erscheinen solche Ansätze deswegen unbedenklicher als ihr Kind über einen langen Zeitraum von mehreren Jahren dauerhaft mit Stimulanzien zu versorgen. Die Wirksamkeit dieser Ansätze ist unter schulmedizinisch geprägten AD(H)S-Spezialisten umstritten, insbesondere was die wirksame Suchtprävention angeht. Trotzdem spricht bei großen Vorbehalten gegen eine medikamentöse Therapie wenig dagegen, solche Therapieformen auszuprobieren, bevor man direkt den schulmedizinisch favorisierten Weg einer Therapie mit Stimulanzien wie Ritalin wählt. Auch hier wird übrigens in aller Regel nicht allein auf Medikamente gesetzt, sondern deren Einsatz durch vielfältige weitere Maßnahmen ergänzt.


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